11.10.2014
Freie Wähler fordern überörtliches Verkehrskonzept

Das Informationsblatt der Gemeinde suggeriert, dass nur die Variante 7 realisierbar sei und diese Ortsteile vom Verkehr entlasten könne. Mit dem Versprechen einer teuren und flächenfressenden, aber lärmtechnisch sinnlosen Tieferlegung und der Drohung, dass es sonst gar nichts gibt, versucht man sich die Zustimmung zu erschleichen.

Der Geburtsfehler aller bisherigen Planungen war der teure Brückenschlag über die Autobahn, der letztlich das Aus für die meisten Varianten bedeutete.

Die einzige verbliebene Variante 7 ist mit die teuerste, hat schon ohne Tieferlegung den höchsten Flächenverbrauch, die höchste Beeinträchtigung landwirtschaftlicher Grundstücke und ist aufgrund von Überholverbot und langen Umwegen auch für die Verkehrsteilnehmer unattraktiv. Einige ihrer Pluspunkte müßten im Zuge der Tieferlegung gestrichen werden.

Die Entlastung wird durch widersprüchliche Gutachten schöngefärbt, deren Ergebnisse der naive Bürger, so wörtlich: "hinzunehmen" hat, neue Belastungen vor allem für die bisher ruhigen Wohngebiete werden verharmlost. Demgegenüber sind die direkt vom Durchgangsverkehr betroffenen Anlieger überwiegend landwirtschaftliche und gewerbliche Betriebe, deren Eigentümer zum Erhalt ihrer landwirtschaftlichen Grundlage lieber auf diese Umgehung verzichten würden.

Bereits jetzt tauchen Begehrlichkeiten auf, an der neuen Umfahrung weitere Gewerbegebiete anzusiedeln. Das wird weiteren Verkehr in das Gemeindegebiet hineinziehen.

Die Chancen durch ein überörtliches Verkehrskonzept mit weiträumigen Lösungen (siehe unten) wurden bei all den bisherigen Planungen nie in Erwägung gezogen und auch von den Gutachtern nicht berücksichtigt. Dadurch würden die überörtlichen Verkehrsströme weitgehend aus Weißenfeld, Parsdorf und dem Gemeindegebiet herausgehalten. Wir alle hätten einen Nutzen.

Bürgermeister Reitsberger und die Freien Wähler haben diese Lösungen schon vor der Wahl propagiert und werden sich weiter dafür einsetzen.

Welche überörtlichen Lösungen könnten Weißenfeld entlasten?

1. Der Pendlerverkehr aus dem Südosten Richtung Feldkirchen/München
Dieser könnte durch die Verlängerung der St2081 von Wolfesing zum Anschluss der FTO an die A94 abgeleitet werden. Eine weitere Entlastungswirkung ergäbe sich durch einen vierspurigen Ausbau der B304 zwischen Zorneding und Vaterstetten. Voraussetzung wäre auch Stauvermeidung auf der A94, der weitere Gewerbegebiete aber nicht förderlich sind. Auch der Verkehr durch Parsdorf zur Autobahn dürfte sich dadurch verringern.

2. Der Pendlerverkehr aus Vaterstetten Richtung Feldkirchen/München
Dieser könnte durch eine auf Dauer ohnehin unvermeidbare Umgehung von Ottendichl (evtl. im Rahmen der B471neu) abgelenkt werden. Diese beiden Alternativen könnten der Gemeinde viel Geld ersparen und sollten erst einmal ernsthaft geprüft werden.

3. Der Verkehr aus Feldkirchen/Heimstetten zum Gewerbegebiet Parsdorf
Dieser könnte durch Ausbau eines bereits bestehenden Feldwegs vom Parkplatz nördlich der Autobahn zur M1 bei Heimstetten geführt werden. Dies führt auch zu einer Entlastung für den Ortskern von Parsdorf.

4. Der hausgemachte Verkehr zum Gewerbegebiet
Ob für die verbleibende, u.E. zumutbare Belastung der Ortskerne von Parsdorf und Weißenfeld noch eine Umfahrung nach den Vorschlägen von Bürgermeister Reitsberger und den Freien Wählern nötig ist (wie gestrichelt eingezeichnet), sollte danach geklärt werden.