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Die Freien Wähler bedauern die Entscheidung des Gemeinderats, die beim Schulneubau aufgetretenen Kostensteigerungen vor allem zu Lasten des Schwimmbades aufzufangen. Aufgrund von in der vorgegebenen "Bedenkzeit" geführten Gesprächen mit dem TSV und der Schwimmabteilung-Förderverein sind die FW zu der Auffassung gekommen, dass eine grundsätzliche Überarbeitung des Konzepts die bessere Lösung wäre.
Zum einen handelt es sich um keine echten Verteuerungen, sondern um die Erweiterung um einen 4. Grundschulzug und den Einbau eines Hubbodens, der bei sofortiger Realisierung des Lehrschwimmbeckens zu verschmerzen wäre.
Zum anderen ist zu kritisieren, dass bei der Entscheidung für diesen Entwurf die Kosten zunächst keine Rolle gespielt haben. Leichtfertigerweise wurde unterstellt, dass alle Entwürfe zu den vorgegebenen Kosten realisierbar sind.
Bei genauerer Prüfung dürfte sich herausstellen, dass das erforderliche Raumprogramm und die wünschenswerte Ausstattung mit einem anderen Konzept auch zu niedrigeren Kosten hätte realisiert werden können. Dies gilt insbesondere für das unter der Turnhalle liegende Schwimmbad, was einen erheblichen Mehraufwand verursacht. Dafür sprechen Beispiele aus anderen Gemeinden.
Die Gemeinderatsmehrheit sollte endlich eingestehen, dass dieses Konzept im erforderlichen Umfang zu vertretbaren Kosten nicht realisierbar ist. Die jetzt vorgeschlagenen Kürzungen stellen die Sinnhaftigkeit des ganzen Projekts infrage.
Dies gilt insbesondere für das Schwimmbad. Es ist unverantwortlich, für nur eine Bahn mehr 8 Millionen auszugeben. Die bereits bestehenden Belegungs-Engpässe würden nach Aussage des TSV mehr oder weniger bestehen bleiben.
Dieser hatte von Anfang an ein zweites Becken als Mindestanforderung genannt. Auch ein Sprungbecken, das sich nebenbei für Wassergymnastik und Tauchkurse nutzen lässt, gehört eigentlich zum Standard, wird jedoch nicht gefordert.
Maßstab sollten aber nicht nur die Schulen und der TSV sein, der immerhin 4000 Bürger vertritt, darunter viele Kinder, deren sportliche Erziehung einer familienfreundlichen Gemeinde am Herzen liegen sollte. Auch die derzeit völlig unzureichenden Nutzungsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit sprechen für eine deutliche und baldige Erweiterung.
Vor einer Entscheidung sollten die Gestaltungsmöglichkeiten bei einer getrennten Bauweise geprüft werden, auch im Hinblick auf eine dann wettkampffähige Turnhalle. Beispiele zeigen nicht nur alle anderen Wettbewerbsentwürfe auf, sondern auch ein vor Jahren erstellter Plan für die Sanierung und Erweiterung des bestehenden Bades um ein 6 Bahnen-Becken für 6'5 Millionen.
Aus den genannten Gründen ist eine alleinige Finanzierung des Mehrbedarfs durch die Vereine nicht zumutbar und auch nicht realistisch. Die Lösung könnte in angemessenen Nutzungsgebühren liegen.
Bedauerlicherweise wurde der TSV nicht voll in die Planung eingebunden, im Gegensatz zur einseitigen Bevorzugung der Schulfamilie, zugunsten derem ehrgeizigen pädagogischen Konzept die Frage der Wirtschaftlichkeit offensichtlich vernachlässigt wurde.
Auch im Bereich der Schule wäre ein seriöser Kostenvergleich mit den anderen Konzepten vonnöten, statt kleinlicher Einsparungen im Medienbereich oder gar bei der Lüftung. Statt einer Verkleinerung des Pausen- und Mensabereiches sollte eher die Erweiterung zu einem Veranstaltungssaal erwogen werden, wenn die Mehrkosten deutlich unter denen eines eigenständigen Bürgersaals blieben, der angesichts dieser Diskussion ebenso Illusion bleiben wird wie das Lehrschwimmbecken.
Solange die aufgeführten Aspekte nicht hinreichend untersucht sind, werden die Freien Wähler diesem amputierten Projekt nicht mehr zustimmen, da es so nicht zukunftsfähig ist.